Schmitzens Botanikseite 

Das Morphologische Kabinett
Keimblätter
 
 
 
Keimblätter oder Cotyledonen sind die ersten Blätter einer jungen Pflanze, die meist schon am im Samen ruhenden Embryo vorhanden sind und sich bei der Keimung des Sämlings als erste entfalten.

Bei den Zweikeimblättrigen (Klasse Magnoliopsida bzw. Dicotyledonae) sind die beiden Keimblätter oft auffällig von den normalen Blättern der ausgewachsenen Pflanze verschieden. Dass es sich bei den links abgebildeten Keimlingen um Rotbuchen (Fagus sylvatica) handelt, ist erst erkennbar, wenn sich die nächsten Blätter entwickelt haben, die wie typische Buchenblätter aussehen (Pflanze links oben im Bild).


Auch beim Spitz-Ahorn (Acer platanoides) erinnern die länglichen Keimblätter in keiner Weise an die späteren Laubblätter. Wie man links sehen kann, unterscheidet sich auch das nächste Blattpaar noch deutlich von den typischen, tief gebuchteten Laubblättern. Solche einfacher gestaltete Blätter bezeichnet man deshalb als Primärblätter und die voll ausgeprägten Laubblätter als Folgeblätter.


Meistens sind Keimblätter einfacher gestaltet als Primär- und erst recht Folgeblätter. Es gibt aber auch das Gegenteil. Wenn man's nicht weiß, würde man wohl kaum darauf kommen, dass die beiden links abgebildeten Keimlinge junge Sommer-Linden (Tilia platyphyllos) sind.

 
 
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Joachim Schmitz, 15.VII.2006
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