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Charetum asperae
 Charetum asperae in einem Steinbruch bei Stolberg

Die Standorte Niederer Pflanzen wie Moose oder Algen lassen sich oft nur bedingt Gefäßpflanzengesellschaften zuordnen und werden deshalb als eigene Kryptogamen-Gesellschaften beschrieben. Eine Ausnahme bilden die Armleuchteralgen, deren Lebensgemeinschaften traditionell zusammen mit denen der Gefäßpflanzen dargestellt werden. Der Grund für diese Sonderbehandlung liegt wohl an der ungewöhnlichen Größe der Armleuchteralgen. Als einzige Süßwasseralgen können sie einige Dezimeter lang werden und sind auch mit bloßem Auge gut zu erkennen. Unter anderen Algengruppen gibt es zwar auch einzelne Arten, die recht groß werden können; die meisten sind aber mikroskopisch klein. Ihren Namen haben die Armleuchteralgen von der regelmäßigen etagenförmigen Verzweigung (ähnlich wie bei Schachtelhalmen).
    Die Armleuchteralgen besiedeln überwiegend flache Gewässer, die manchmal im Sommer austrocknen können oder auch nur vorübergehend existieren. Dementsprechend ist die Entwicklung der Pflanzen oft schon im zeitigen Frühjahr auf dem Höhepunkt. Viele Arten - auch Chara aspera - lagern Kalk in die Zellwand ein, um ihre Gestalt zu stabilisieren, und kommen deshalb nur in kalkhaltigem Wasser vor.
    Das Charetum asperae ist eine typische Armleuchteralgen-Gesellschaft, die im flachen Ufer größerer Seen, aber auch in Baggerseen oder wie oben in Steinbruchsohlen vorkommt.
 

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Charakterarten
 

Charetum asperae
 
Charetum asperae
    Wie die meisten Armleuchteralgen - Gesellschaften besteht auch das Charetum asperae nur aus wenigen Arten, die aber dafür massenhaft auftreten können. Oben ist ein dichter Rasen von Chara aspera zu erkennen. Die Schwimmblätter gehören zum Schwimmenden Laichkraut (Potamogeton natans), was anzeigt, dass diese Stelle nur selten austrocknet. Im linken Bild ist neben der kurzen, dunkelgrünen Chara aspera auch die etwas größere Chara vulgaris zu sehen (in der Ecke links unten). Diese Art ist eher für periodische Gewässer typisch, die im Sommer regelmäßig austrocknen.

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Vorkommen
 

Im westdeutschen Raum sind Armleuchteralgen-Gesellschaften ziemlich selten, vielleicht aber auch oft übersehen. Nach WEYER  (WEYER, K. 1994: Die Armleuchteralgen (Characeae) Nordrhein-Westfalens - eine erste Übersicht. - Floristische Rundbriefe (Bochum) 27(2): 120-136) ist der dargestellte Fundort einer von fünf Stellen in ganz Nordrhein-Westfalen. Die andern vier liegen am Niederrhein und im Münsterland.
 

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Ähnliche Gesellschaften
 

Nitella opaca

Die Armleuchteralgen-Gesellschaften flacher, kalkhaltiger Gewässer sind sich alle sehr ähnlich und nur durch (mikroskopische) Bestimmung der Charakterarten zu unterscheiden. Als Beispiel für eine Art tieferer, kalkfreier Gewässer ist oben Nitella opaca abgebildet.Es handelt sich dabei um ein abgerissenes Stück, das ich mit einem Stock zum Ufer des Teichs bugsieren und dort fotografieren konnte.
 

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Joachim Schmitz, 2.VII.2000
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