Schmitzens Botanikseite 

Das Morphologische Kabinett
Korkleisten
 
 
 
Stämme und Äste von Holzgewächsen sind außen von der Borke umgeben, die von Laien oft fälschlich als Rinde bezeichnet wird. Im Gegensatz zur noch lebenden Rinde besteht die Borke aber aus abgestorbenem Gewebe, in das hauptsächlich Kork eingelagert wurde. Hinzu kommen weitere Stoffe wie die Farbstoffe, die die typische bräunliche Farbe hervorufen. Diese sogenannten Phlobaphene sind z.B. auch für die Farbe von fermentiertem Tee oder Tabak bestimmend.

Normalerweise ist die Borke ± gleichmäßig ausgebildet. Man findet aber manchmal durch Korkleisten auffällig geflügelte Äste wie bei dem Feld-Ahorn (Acer campestre) links. Dies kommt dadurch zustande, dass das Korkkambium, d.i. das Gewebe, das die Borke produziert, in streifenförmigen Abschnitten viel stärker arbeitet und viel länger aktiv bleibt als das übrige Korkkambium, das sich normal verhält.

Beim Feld-Ahorn und der Feld-Ulme (Ulmus minor) handelt es sich um eine erbfeste Variation. Geflügelte Formen werden auch im Gartenhandel als Ziersorten angeboten. Bei anderen Arten können Korkleisten auch als krankhafte Abweichung auftreten.


 
 
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Joachim Schmitz, 2.VIII.2005
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