Schmitzens Botanikseite 

Das Morphologische Kabinett
Symphyse
 
 
 
Der Begriff Symphyse kommt vom griechischen symphysis und bedeutet allgemein: Verwachsung. In der medizinischen Anatomie sind damit Verwachsungen von Knochen gemeint. 

Bei Pflanzen bezeichnet man das Zusammenwachsen von ausgewachsenen, längst ausdifferenzierten Pflanzenteilen als Symphyse. Dies kann man vor allem an Holzgewächsen beobachten, wenn Stämme oder Äste sich so nahe gekommen sind, dass sie durch das eigene Wachstum gegeneinander gepresst werden. Im Beispiel links ist ein Seitenast des mittleren Stamms auf diese Weise mit dem linken Stamm verwachsen. Dabei kommt es zu einer vollständigen anatomischen und physiologischen Verbindung der Pflanzenorgane; der "vereinigte" Stamm wächst als ein einziger Stamm weiter. Auch die "Brücke" zwischen den Stämmen lebt weiter und zeigt das normale Dickenwachstum.

Bei der abgebildeten Trauben-Eiche (Quercus petraea) sind Teile der selben Pflanze verschmolzen, wie man an der gemeinsamen Stammbasis erkennen kann. Dies funktioniert aber auch bei verschiedenen Individuen der selben Art, ja sogar zwischen verwandten Arten. Deshalb ist es auch möglich, Triebe von Zier- und Obstgehölzen auf Stammunterlagen verwandter Arten aufzupfropfen.


 
 
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Joachim Schmitz, 25.VII.2005
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